Die Geschichte von Koserow
Koserow wurde 1347 erstmals
urkundlich erwähnt, die Kirche ist aber älter. Der Name „Cuzerowe“ stammt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie (Ort der) Amsel (= Kos) oder möglicherweise auch Ziege (= Koze). Der Ort wurde im
Dreißigjährigen Krieg geplündert und die Kirchenglocke wurden verschleppt - man fand sie später in der Swine wieder. Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 geriet Vorpommern und somit auch der Ort
Koserow unter schwedische Herrschaft, nachdem der Ort vorher zum Herzogtum Pommern gehörte. Nach dem Frieden von Stockholm vom 1. Februar 1720 wurde die Insel Usedom und somit auch der Ort Koserow
preußischer Besitz. Nach der Verwaltungsreform 1815 kam Koserow zur preußischen Provinz Pommern und gehörte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Usedom-Wollin. Im Jahr 1820 wurden die ersten Salzhütten
gebaut, um den gefangenen Fisch zu konservieren.
Koserow zählte damals zu den ärmsten Gemeinden auf Usedom. Mehrere Sturmfluten trafen den Ort, so wurde bei dem verheerenden Ostseesturmhochwasser 1872 in der Nacht vom 12. zum 13. November die
Insel Usedom zwischen Zempin und Koserow durchbrochen. Das Vorwerk Damerow wurde schwer beschädigt. Als im Februar 1874 eine schwächere Flut einsetzte, wurde das Vorwerk Damerow total zerstört und
aufgegeben, weil auch große Mengen Treibsand von den Dünen zum Hinterland aufgespült wurden. Der Durchbruch wurde zwar alsbald beseitigt und später ein Damm von Zempin nach Koserow gebaut, aber erst
in der neueren Zeit wurde eingedenk der damaligen
Fluthöhe von bis zu 3,5 Meter der Deich mehr befestigt und erhöht. Erst danach wurde an Stelle des ehemaligen Vorwerks Damerow ein Forsthaus errichtet (heute Hotelanlage).
Am 1. Juni 1911 erhielt Koserow einen Bahnanschluss. Im Zweiten Weltkrieg wurde die damalige Seebrücke im Eiswinter zerstört. Seit 1993 verfügt die Gemeinde wieder über eine neue Seebrücke. Im selben Jahr erhielt Koserow den Titel „Staatlich anerkanntes Seebad“.
Von 1945 bis 1952 bildete die Gemeinde, mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebenen Teil des Landkreises Usedom-Wollin, den Landkreis Usedom im Land Mecklenburg. Dieser ging im Jahr 1952 im Kreis Wolgast im Bezirk Rostock auf.
Die Gemeinde gehört seit dem Jahr 1990 zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Von 1994 bis 2011 gehörte sie zum Landkreis Ostvorpommern, welcher am 4. September 2011 im Landkreis Vorpommern-Greifswald aufging.